Nahaufnahme von einer lingualen Zahnspange

Was ist eine feste Zahnspange und für wen ist sie geeignet?

Eine feste Zahnspange kann bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt werden, um Zahnfehlstellungen zu therapieren und so eine gesunde Funktion und ansprechende Ästhetik herzustellen. Wie der Name schon verrät, wird die Apparatur an den Zähnen befestigt und erst nach der erfolgreichen Behandlung entfernt. Eine feste Zahnspange besteht aus verschiedenen Komponenten, die Ihre Zähne langsam in die richtige Position rücken. Sogenannte Brackets (aus Metall oder Keramik) werden mit einem speziellen Kleber auf die Zähne geklebt. Im Backenzahnbereich werden manchmal anstatt von Brackets Bänder aus Metall über die Zähne gestülpt. Die Brackets und Bänder werden dann mit Hilfe eines Bogens („Draht“) verbunden, anhand derer die Zähne in ihre korrekte Position bewegt werden. Bei bestimmten Regulierungen werden ergänzend Gummibänder eingesetzt, die Ober- und Unterkiefer verbinden und die Zähne in die richtige Position zueinander bringen können. Da der Mundinnenraum bei festsitzenden Apparaturen weitestgehend frei bleibt, wirken sie sich kaum auf das Sprechen aus.

Generell kann eine Behandlung mit einer festen Zahnspange je nach Zahnentwicklung und Zahnstellung des Kindes ca. ab dem 10. Lebensjahr begonnen werden. Gerne beraten wir Sie in unserer Kieferorthopädie in Reinbek und Lauenburg genauer zu Ihren individuellen Möglichkeiten der Zahnregulierung.

Welche festsitzenden Zahnspangenarten gibt es?

Die Möglichkeiten der kieferorthopädischen Behandlung mit festsitzenden Apparaturen haben sich in den letzten Jahren immer weiter differenziert. Generell können feste Zahnspangen hinsichtlich der Art der Befestigung und den verwendeten Materialien unterschieden werden (Metall oder Keramik).

Die Auswahl der für Sie passenden Therapie ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren – sowohl medizinischen wie auch persönlichen. Unsere Ärzte beraten Sie ausführlich zu Ihren Möglichkeiten und beantworten Ihnen gerne alle Fragen rund um Ihre Behandlung. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für ein Beratungsgespräch!

  • Außenliegende Brackets

    Außenliegende Brackets aus Metall waren lange der Standard in der Versorgung mit festen Zahnspangen. Auch heute werden sie aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Stabilität gerne eingesetzt. Besonders bei der Behandlung von Jugendlichen genießen außenliegende Brackets weiterhin große Beliebtheit.

  • Keramikbrackets

    Brackets aus Keramik eignen sich für vor allem für PatientInnen, die sich eine unauffällige Behandlung wünschen. Besonders berufstätige Erwachsene empfinden sichtbare Apparaturen oftmals als störend im Berufsalltag und suchen nach einer ästhetischen Alternative. Die hellen Keramikbrackets sind für Außenstehende weniger zu erkennen und begünstigen dank ihrer glatten Oberfläche eine gesunde Zahnhygiene, da sich Bakterien schwerer festsetzen können.

  • Innenliegende Zahnspange – Die Lingualtechnik

    Trotz der zahnähnlichen Farbe von keramischen Brackets sind Teile der festen Zahnspange bei genauerem Hinsehen trotzdem zu erkennen. Die sogenannte Lingualtechnik bietet hier eine Lösung. Es handelt sich dabei um eine innenliegende Zahnspange. Die Brackets werden an der Innenseite der Zähne befestigt und sind daher von außen nicht zu sehen. Linguale Zahnspangen werden daher auch häufig als „unsichtbare Zahnspange“ bezeichnet. Im Vergleich zu außenliegenden Brackets ist das Kariesrisiko bei einer lingualen Zahnspange verringert.

Ablauf und Dauer der Behandlung

Am Anfang jeder Behandlung steht zunächst eine ausführliche Untersuchung und eine Abdrucknahme des Gebisses. In unseren Praxen bieten wir die Abdrucknahme mit einer plastischen Abformmasse oder einem sogenannten Intraoralscanner an. Dieser digitale Scan ist weitaus angenehmer für unsere PatientInnen, da er keinen Würgereiz auslöst. Die Aufnahmen werden direkt auf den Computer übertragen und können digital sehr präzise analysiert werden. Mit Hilfe des erstellten dreidimensionalen Abbilds der Zähne kann die Behandlung detailliert vorgeplant werden und die kieferorthopädischen Apparaturen anschließend präzise hergestellt werden.

Die Brackets werden in einem weiteren Termin in einer unserer KFO-Praxen in Reinbek oder Lauenburg sorgfältig befestigt. Aufgrund des neuen Drucks, der auf die Zähne ausgeübt wird, kann es in den ersten Tagen nach der Behandlung zu Spannungsgefühlen kommen. Bei regelmäßigen Kontrollterminen in unserer Praxis (ca. alle 4-6 Wochen), überprüfen wir die Einstellung der Zahnspange, wechseln die Bögen oder justieren sie ggf. nach.

Weitere Informationen

  • Retainer – Für ein nachhaltiges Ergebnis

    Durch die Krafteinwirkung der kieferorthopädischen Apparatur auf den Kieferknochen sind ruhende Knochenzellen zu arbeitenden Knochenzellen geworden. Sie bauen dort Knochenstruktur an, wo der Zahn weggeführt worden ist, und resorbieren Knochenstruktur dort, wo der Zahn hingeführt wird. Diese Zellen sind weich. Nach der aktiven Behandlung muss also eine Haltezeit eingelegt werden, sonst führen die Muskelfasern der Mundschleimhaut und des Zahnhalteapparats die Zähne wieder in die alte Position zurück.
    Für diesen Vorgang benötigen die Zellen aber Zeit, deshalb müssen Haltespangen getragen werden. In unserer Praxis verwenden wir Kunststoffschienen, Haltespangen und auch den Langzeitretainer. Dieser kleine dünne Drahtbogen wird dauerhaft an der Innenseite der Zähne angebracht und hält diese in der neuen Position. Der Kleberetainer ist von außen nicht sichtbar.

  • Feste Zahnspangen – Kosten und Krankenkasse

    Die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen bei einer festen Zahnspange hängt von dem Alter des/der PatientIn und dem Schweregrad der Zahnfehlstellung ab. Bis zum 18. Lebensjahr werden kieferorthopädische Behandlungen übernommen, wenn es sich um eine erhebliche Zahnfehlstellung handelt. Die Einteilung erfolgt gemäß der Kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG). Während der Behandlung müssen Sie einen Eigenanteil von 20% (ab dem 2. Kind 10%) der Kosten selbst tragen, die Ihnen nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung
    von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse rückerstattet werden.

  • Feste Zahnspange reinigen

    Eine der wichtigsten PatientInnenaufgaben während einer Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange ist neben der Einhaltung der Kontrolltermine eine exzellente Mundhygiene, die wir zu Beginn der Behandlung ausführlich erläutern. Bei dieser Behandlung besteht keine Gefahr für den Zahnschmelz, solange alle Beläge um die Brackets herum ordentlich und gewissenhaft entfernt werden. Wir kontrollieren dies bei jedem Besuch und empfehlen zusätzlich regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt.

  • Bracketumfeldversiegelung

    Verbleiben die Beläge über eine längere Zeit auf dem Zahnschmelz, so kommt es zu einer Demineralisation des Zahnschmelzes. Dies äußert sich in weißen bis bräunlichen Flecken auf dem Zahn. Besonders häufig sieht man diese Entkalkungen am Bracketrand, vor allem zwischen Bracket und Zahnfleischsaum. Diese Demineralisierung ist nicht rückgängig zu machen. Deshalb sind während der kieferorthopädischen Behandlung die hauszahnärztlichen Kontrolltermine besonders wichtig und unbedingt einzuhalten.

    Um die Gefahren einer Demineralisation des Zahnschmelzes auf ein Minimum zu reduzieren, besteht die Möglichkeit, vor dem Einsetzen der festsitzenden Apparatur die Zahnflächen mit einer fluoridabgebenden Flüssigkeit zu versiegeln. Diese Versiegelung ist als Ergänzung, nicht als Ersatz der hauszahnärztlichen Prophylaxe anzusehen und befreit natürlich nicht von der Notwendigkeit einer gewissenhaften Mundhygiene. Sie soll lediglich das Risiko von Erkrankungen minimieren. Das Ergebnis sind perfekt saubere und gesunde Zähne.